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Akustische Wirksamkeit von Gewebesystemen


Die akustische Wirksamkeit von Bauteilen wird mit einem sogenannten Hallraum geprüft. Mit Hilfe der gemessenen Nachhallzeiten wird auf die frequenzabhängige Schallabsorption eines Probekörpers geschlossen. Der Schallabsorptionsgrad aS gibt an, wie viel effektive Schallabsorptionsfläche A einem Quadratmeter Prüffläche entspricht. Der Schallabsorptionsgrad aS wird für jedes Terzband gesondert bestimmt. Das Schallabsorptionsvermögen eines Materials ist umso besser, je grösser aS ist. Um eine spezifische Materialkonfiguration auf ihre akustische Wirksamkeit hin zu messen, wird diese Konfiguration gemäss der EN ISO 354 (2003) mit den vorgeschriebenen Dimensionen (zusammenhängende Fläche von zwölf Quadratmetern) auf ein moduares System gespannt. Im Hallraum wird dieses System einem Frequenzverlauf von 0 bis 5'000 Hz ausgesetzt. Das erhaltene Profil gibt eine Aussage über den frequenzspezifischen und den gemittelten Schallabsorptionskoeffizienten (aW). Von Interesse für die meisten raumakustischen Problemstellungen sind die Frequenzen zwischen 300 und 700 Hz, da diese die meisten Alltagsgeräusche widerspiegeln. Hohe Frequenzen sind zwar relativ einfach zu absorbieren, aber leider auch wenig relevant, da in der Regel nicht störend. Der Durchschnittswert ist also nur bedingt aussagekräftig. Das Hauptaugenmerk gilt der Gesamtkurve, aus der die frequenzspezifischen Absorptionskoeffizienten hervorgehen. Ein Vergleich der Kurven ergibt dann eine Aussage über die akustische Wirksamkeit der einzelnen Materialkonfiguration und ob diese als akustisches System letztendlich den Bedürfnissen gerecht wird.